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13.04.2006 • WestFrankenBahn: Positive Bilanz der ersten Monate

Drei Monate nach Übernahme des Betriebs in Main- und Taubertal blickt die Anfang 2006 gegründete WestFrankenBahn (WFB) auf eine gelungene Startphase zurück und sieht sich für kommende Aufgaben gut gerüstet. Besonders stolz war Gerd Hutterer, kaufmännischer Leiter und Sprecher der WFB auf die hohe Pünktlichkeitsquote seiner Züge: "Trotz neuer Strukturen und teilweise schwieriger Wetterbedingungen ist es uns in den ersten zwei Monaten gelungen, den Kunden eine stabile Pünktlichkeitsquote von knapp 95 Prozent zu bieten."

Fünftes RegioNetz

Die WestFrankenBahn hat ihren Sitz in Aschaffenburg. Mit 240 Mitarbeitern und einem angepeilten Jahresumsatz von gut 30 Millionen Euro ist sie ein mittelständisches Unternehmen unter dem Dach der Deutschen Bahn AG. Verkehr und Infrastruktur sind eng miteinander verzahnt. Auf 371 Kilometern Streckenlänge (davon sind 206 Kilometer durch die WFB gepachtet) werden jährlich 3,1 Millionen Zugkilometer in Bayern und Baden-Württemberg erbracht. Von der DB Netz AG gepachtet sind die Dieselstrecken Aschaffenburg – Miltenberg – Wertheim – Lauda, Miltenberg – Seckach und Lauda – Crailsheim. Auf Infrastruktur der DB Netz (und größtenteils unter Fahrdraht) geht es von Lauda nach Würzburg und von Crailsheim über Schwäbisch Hall-Hessental nach Heilbronn. Mit der Ausgründung der WestFrankenBahn als bundesweit fünftes RegioNetz setzt die DB AG ihre Mittelstandsoffensive fort, Nebenbahnen wirtschaftlicher zu betreiben und den Bahnverkehr in ländlichen Räumen attraktiver zu gestalten. RegioNetze gibt es bisher in Bayern, Hessen, Thüringen und Sachsen.

Ausbauten

Besonderes Augenmerk richtet die WestFrankenBahn auf den Ausbau und die Sanierung der Infrastruktur. Bis 2025 sollen die Gleise sowie die Leit- und Sicherungstechnik für 130 Millionen Euro erneuert werden. Rund 80 Prozent der Investitionen sollen bereits in den nächsten sieben Jahren getätigt werden. Ziel ist es, technisch nicht gesicherte Bahnübergänge zu beseitigen oder mit modernen Sicherungsanlagen auszurüsten, Langsamfahrstellen abzubauen, bei Bedarf neue Haltepunkte zu errichten sowie die Streckengeschwindigkeit zu erhöhen und somit Reisezeiten zu verkürzen.

Das Angebot

Die Züge der WestFrankenBahn verkehren zu den Hauptverkehrszeiten meist im Stundentakt, tagsüber und an Wochenenden auf den schwach ausgelasteten Strecken bzw. -abschnitten aber nur alle zwei Stunden bzw. unregelmäßig. Das soll sich ändern: Gemeinsam mit Aufgabenträgern und regionalen Partnern will die WFB ein Zielverkehrskonzept erarbeiten, das von einer differenzierten Infrastrukturertüchtigung je nach verkehrlicher Notwendigkeit über eine Optimierung der Umsteigebeziehungen bis hin zur Einführung des WestFrankenTakts reicht, der eine stündliche Zugfolge auf allen Linien zu den Hauptverkehrszeiten vorsieht.

WestFrankenBahn

Flagschiffe der WestFrankenBahn sind zehn neue Siemens-Desiro-Triebzüge der Baureihe 642. Daneben hat das Unternehmen 22 Triebzüge der BR 628.2 und 628.4 sowie einen 218-bespannten Wendezug von der DB übernommen. In einem Redesignprogramm sollen die Innenräume der 628er aufgefrischt und die Züge neu zusammengestellt werden. Um die Beschleunigung zu erhöhen, werden aus den Motorwagen Triebzüge der BR 629 gebildet, während die Steuerwagen zu Beiwagen für den Schülerverkehr und Fahrradtransport hergerichtet werden. Die Instandhaltung der Triebzüge erfolgt überwiegend im Werk Schöllkrippen der benachbarten Kahlgrundbahn.

Potenziale hat die WestFrankBahn auch im Schienengüterverkehr ausgemacht. Als lukrativer Startpunkt gilt der Raum Miltenberg, wo neben Gütergleisen auch noch zahlreiche Gleisanschlüsse bestehen. Zwischen Miltenberg und Seckach könnte die Holzverladung eine Rolle spielen. Ferner wird eine Kooperation mit dem Mainhafen Aschaffenburg angestrebt, wo mobile Umschlaggeräte und Wechselbrücken für eine Verladung sorgen könnten.

Den vollständigen Artikel lesen Sie in Regionalverkehr 3/2006.
Erscheinungstag: 26.04.2006

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