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14.12.2007 • Klassisches Reisen

Seit dem 9. Dezember 2007 rollt der neue Alex quer durch Bayern. Die lokbespannten Züge der Regentalbahn AG, die unter dem Markennamen Länderbahn auftritt, haben den bisherigen Alex abgelöst, ein Gemeinschaftsunternehmen von Länderbahn und den Schweizerischen Bundesbahnen, dessen weiß und rot lackierte Züge seit dem 14. Dezember 2003 alle zwei Stunden zwischen München und Oberstdorf fuhren. Der Name Alex, der bisher als Abkürzung von Allgäu-Express galt, steht jetzt für die Bezeichnung Arriva-Länderbahn-Express. Arriva ist seit 2004 Mutterkonzern der Regentalbahn.

Alex in München

Komplett neu ist die Verbindung München – Regensburg – Schwandorf – Weiden (Oberpfalz) – Hof, auf der täglich im Zweistundentakt gefahren wird. Fünf Zugpaare verkehren durchgehend zwischen München und Hof, zwei nur zwischen München und Schwandorf. Letztere rollen ab Schwandorf über Cham, Furth im Wald und Plzen (Pilsen) weiter nach Prag, die Abfahrtszeit dieser Züge in München ist um 8.44 und 12.44 Uhr. Reisende nach Hof müssen in Regensburg in einen Regional-Express der Deutschen Bahn AG umsteigen, der in Fahrplanlage des Alex verkehrt. Die durchgehenden Alex-Züge benötigen zwischen München und Hof rund dreieinhalb Stunden und sind damit etwa so schnell wie die vor mehreren Jahren eingestellte InterRegio-Linie 25 der DB AG.

Auch auf der Strecke München – Immenstadt – Oberstorf fährt der Alex im Zweistundentakt. Neu ist der umsteigefreie Anschluss nach Lindau: Dafür haben die meisten Züge einen zusätzlichen Zugteil erhalten, der in Immenstadt an- bzw. abgehängt wird. Mit dieser Verbindung erhielten das Westallgäu und Lindau wieder eine zweistündliche Direktverbindung nach München. Den Fahrplan hat die für den Schienennahverkehr im Freistaat zuständige Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) für zehn Jahre bei der Länderbahn bestellt, nachdem das Unternehmen bereits im Herbst 2003 in einer internationalen Ausschreibung erfolgreich war. Sowohl auf der Strecke nach Hof als auch der Linie ins Allgäu wird der Zweistundentakt des Alex durch RegionalExpress-Züge der DB AG zum weitgehenden Stundentakt verdichtet.

Fabrikneu sind die Lokomotiven, praktisch neuwertig die rund 60 Schnellzugwagen. Bei Siemens Transportation Systems (TS) hat die Länderbahn zwölf Dieselloks vom Typ Herkules ER 20 und vier Hochleistungs-E-Loks vom Typ ES 64 F4 im Gesamtwert von 41 Millionen Euro geordert und bei verschiedenen Unternehmen geleast. Die E-Loks befördern die Alex-Züge auf dem elektrifizierten Abschnitt München – Regensburg. In die Modernisierung der firmeneigenen Schnellzugwagen wurden weitere 16 Millionen Euro investiert. Die Wagen der Bauart ABvmz besitzen neben klimatisierten Abteilen der 1. und 2. Klasse ein Abteil für behinderte Fahrgäste. Die Wagen der Bauart BM verfügen über Zweitklassabteile mit stoffgepolsterten Einzelsitzen – von der Regentalbahn als »klassisches Reisen in zeitgemäßem Ambiente« vermarktet –, abgerundet wird die Flotte durch Servicewagen der Bauart BRmz, in denen die Fahrgäste Getränke und kleine Speisen erwerben können.

Schlangestehen am Schalter oder Automaten gehört beim Alex der Vergangenheit an, Fahrkarten können direkt bei den Kundenbetreuern im Zug gelöst werden.

Gewartet werden die Loks und Wagen in einem ebenfalls brandneuen Betriebswerk, das die Länderbahn für rund 17 Millionen Euro in Schwandorf errichtet hat. Der Neubau besteht aus einer viergleisigen Halle mit einer Länge von 70 Metern. Zwei Gleise verfügen über durchgehende Arbeitsgruben aus Stahlbeton, um Arbeiten auch unter den Fahrzeugen durchführen zu können. Das dritte und vierte Gleis besitzt einen abgesenkten Hallenboden und aufgeständerte Schienen für Arbeiten im Seitenbereich. Für Arbeiten im Dachbereich stehen zwei lange Dacharbeitsbühnen zur Verfügung. Die Werkhalle ist mit einer Krananlage ausgestattet, die eine Durchführung der aufwendigen Revisionsarbeiten an den Fahrzeugen ermöglicht.

In einem Anbau befindet sich eine Außenreinigungsanlage. Ein großes Ersatzteillager sowie mehrere Lagerräume runden die Anlage ab. Der Gleisanschluss erfolgt über das bereits seit 80 Jahren bestehende Streckengleis der ehemaligen Bayernwerke vom Bahnhof Schwandorf aus. Im Außenbereich befinden sich neben den Zuführungs- und Abstellgleisen eine Tankanlage und WC-Entsorgungsanlagen.

Den kompletten Artikel lesen Sie in Regionalverkehr 1/2-2008.
Erscheinungstag: 03.01.2008

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