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29.10.2009 • Mehr Filzenexpress

Auf der Bahnlinie Grafing Bahnhof – Ebersberg – Wasserburg Bahnhof werden die Regionalbahnen ab 2013 häufiger und schneller unterwegs sein. Hierzu haben Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil und der Betreiber Südostbayernbahn (SOB), ein Tochterunternehmen der DB AG, am 23. Juli 2009 ein gemeinsames Zielkonzept vereinbart. Demnach wird der in den 1980er und 1990er Jahren noch von der Stilllegung bedrohte Abschnitt Ebersberg – Wasserburg Bahnhof, der in Ebersberg an die Münchner S-Bahn anschließt, für eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 80 Stundenkilometern ausgebaut. Hierfür passt die SOB in Abstimmung mit den Kommunen auch zahlreiche Bahnübergänge an. In Steinhöring wird für 6,8 Millionen Euro ein neuer Begegnungsbahnhof gebaut, der aus Bundesmitteln für den Nahverkehr finanziert wird. Diese Maßnahmen ermöglichen eine Reisezeitverkürzung von etwa fünf Minuten zwischen Ebersberg und Wasserburg sowie die Einführung des Stundentakts. Heute verkehren die Züge nur alle zwei Stunden. Wenn bei Planung und Bau alles planmäßig läuft, soll das Projekt spätestens Ende 2013 abgeschlossen sein.

Rückblick

Bereits seit 2004 wird die Infrastruktur des Filzenexpress, der in den 1980er Jahren noch eingestellt werden sollte, nach und nach modernisiert. Im Herbst 2004 ließ die SOB zwischen Ebersberg und Wasserburg Bahnhof auf 13 Kilometern Länge den Oberbau durch komplett neue Gleise mit Y-Stahlschwellen ersetzen. Gleichzeitig wurden mehrere Bahnübergänge mit innoSTRAIL-Bahnübergangsplatten ausgestattet.

Auch mehrere Haltestellen wurden von der SOB in Zusammenarbeit mit den Gemeinden modernisiert. Größte Einzelmaßnahme war die im Auftrag der Stadt Wasserburg unter finanzieller Beteiligung des Freistaats umgebaute Station Wasserburg Bahnhof: Für rund 800.000 Euro entstand ein moderner ÖPNV-Umsteigeknoten zwischen Schiene und Straße, der am 20. Oktober 2006 eröffnet wurde. Am verlegten Hausbahnsteig (Gleis 1) wurde ein Busbahnhof errichtet. Dieser bietet kurze Umsteigewege vom Zug aus Richtung Garching zum Stadtbus, der seit Einstellung der Strecke Wasserburg Bahnhof – Wasserburg Stadt nach einem Dammrutsch im Jahr 1987 die einzelnen Stadtteile an die Schiene anbindet. Mehrere überregionale Buslinien von und nach Wasserburg sind ebenfalls bis zum Bahnhof durchgebunden. Reisenden, die mit dem Auto oder dem Fahrrad zum Bahnhof kommen, stehen jetzt 55 Park-and-ride-Plätze sowie 88 überdachte Fahrradabstellplätze zur Verfügung. Abgerundet wird die überdachte Umsteigestation durch ein behindertengerechtes WC sowie Fahrscheinautomaten für den Nah- und Fernverkehr. Im Empfangsgebäude befindet sich nach wie vor ein täglich geöffneter Fahrkartenschalter.

Umsteigeknoten Wasserburg

Ausblick

Der Filzenexpress wird zwischen Ebersberg und Wasserburg Bahnhof von rund 1000 Reisenden täglich genutzt. Mit der Einführung des Stundentakts 2013 dürfte diese Zahl deutlich ansteigen. Nach Ansicht des Fahrgastverbands Pro Bahn kämen weitere 900 Reisende (vor allem Schüler und Touristen) täglich hinzu, wenn die Strecke nach Wasserbug Stadt reaktiviert werden würde. Derartige Überlegungen sind aus Sicht des bayerischen Verkehrsministeriums zurzeit aber nicht prioritär, da sich der Freistaat angesichts knapper Finanzmittel auf Verbesserungen im bestehenden Streckennetz konzentriert.

Den kompletten Artikel lesen Sie in Regionalverkehr 06/2009.
Erscheinungstag: 29.10.2009

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