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21.02.2005 • Flexity-Outlook-Straßenbahn in Genf

Die bisher längste 100-Prozent-Niederflurbahn vom Typ Flexity Outlook rollt seit Ende 2004 in Genf: 42 m sind die siebenteiligen Zweirichtungsbahnen lang, von denen die Genfer Verkehrsbetriebe Transports Publics Genevois (TPG) Ende 2002 bei Bombardier Transportation 21 Einheiten geordert haben. Der Auftrag beinhaltet außerdem eine Option auf 17 weitere Züge. Mit den jüngst aus Marseille (26 Zweirichtungsbahnen) und Valencia (30 Zweirichtungsbahnen) eingegangenen Aufträgen sind insgesamt 195 Flexity Outlook bestellt oder bereits ausgeliefert, mindestens 55 weitere Einheiten sind optional bestellt.

Flexity Genf

Fahrzeugtechnik

Der Flexity Outlook ist eine modular aufgebaute Straßenbahn, die bei einem Maximum an standardisierten und im Alltagsbetrieb erprobten Komponenten so individuell wie möglich gestaltet werden kann. Zur Zusammenstellung von Bahnen diverser Längen stehen ein Kopf- bzw. Endmodul, ein Fahrwerksmodul (angetrieben oder antriebslos), ein Brückenmodul, das zwischen zwei Fahrwerksmodulen eingehängt werden kann, sowie ein Verbindungsmodul mit Faltenbalg, das zwischen einem Fahrwerks- und einem Brückenmodul platziert wird, zur Verfügung. Einzelne und doppelte Türen sind jeweils in den End- und in den Brückenmodulen angeordnet. Die siebenteilige Genfer Bahn besteht aus vier Fahrwerksmodulen, von denen drei angetrieben sind, drei Brückenmodulen mit jeweils zwei Doppeltüren, zwei Endmodulen (im Kopfteil mit einer Einzeltür) sowie den entsprechenden Zwischenmodulen. Der Stromabnehmer befindet sich auf dem zweiten, nicht angetriebenen Fahrwerksmodul.

Ausstattung

An den Außenschwenkschiebetüren mit einer lichten Öffnung von 1300 mm ist der durchgehend niederflurige Fußboden (370 mm über Schienenoberkante) nochmals auf nur 320 mm abgesenkt. Elektrische Schiebetritte überbrücken an niveaugleich hergerichteten Haltestellen den Spalt zwischen Bahnsteigkante und Fahrzeug. 72 Fahrgäste finden Platz auf gepolsterten Einzelsitzen. Der freundliche Eindruck des Fahrgastraums wird unterstützt durch eine von Bombardier weiterentwickelte Inneneinrichtung mit indirekter Beleuchtung, welche die Deckenverkleidung in edler Metallausführung anstrahlt. Der freie Blick durch den Zug wird durch die erneut deutlich aufgeweiteten Übergänge zwischen den Modulen unterstützt.

Besonderen Wert legt die TPG auf die Sicherheit: Jeder Zug wurde mit einem Videoüberwachungssystem ausgestattet, das seine Bilder auf einen Bildschirm in der Fahrerkabine überträgt. Bei Stillstand des Zuges kann der Fahrer so den gesamten Innenraum überblicken und im Notfall rasch eingreifen. Einmalig dürfte im Genfer Flexity Outlook eine Zwischentür in der Mitte des Zuges sein. Bei geringem Fahrgastaufkommen erlaubt diese die Absperrung des jeweils hinteren Fahrzeugteils.

Einsatz

Schon in Kürze möchte die TPG die Option auf weitere Züge einlösen. Hintergrund ist ein ehrgeiziges Streckenausbauprogramm, das mit Eröffnung des 2,3 Kilometer langen Abschnitts Plainpalais – Lancy-Pont-Rouge am 12. Dezember 2004 begann. In den kommenden Jahren sollen sukzessive weitere Strecken eröffnet werden, für deren Bedienung der vorhandene Fuhrpark aufgestockt werden muss. So soll die Strecke von Lancy-Pont-Rouge bereits im April 2005 nach Palettes verlängert werden.

Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in Regionalverkehr 2/2005.

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