Home
Meldungen
Archiv
Probeheft
Abo
Inserate
Endstation
Kontakt

Meldungen

26.02.2015 • Bedeutender Schlüsselauftrag

Das britische Bahn- und Busunternehmen National Express hat den Betrieb des Nürnberger S-Bahn-Netzes für zwölf Jahre von Dezember 2018 bis Ende 2030 gewonnen. Die Fahrgäste dürfen sich auf 38 neue Triebzüge vom Typ RegioPanter des Herstellers Škoda Transportation freuen, die den Verkehr auf den vier bestehenden Strecken Bamberg – Erlangen – Nürnberg – Neumarkt (Oberpf; S 1), Roth – Nürnberg – Hartmannshof (S 2), Nürnberg – Altdorf (S 3), Nürnberg – Ansbach (S 4) sowie auf der neuen Linie Nürnberg – Allersberg (Rothsee; S 5) übernehmen. Außerdem wird die S 4 über Ansbach hinaus bis Dombühl verlängert. »Damit wächst das Nürnberger S-Bahn-Netz um weitere 48 Kilometer auf 272 Kilometer Streckenlänge«, erläuterte Johann Niggl, Geschäftsführer der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), die den SPNV im Auftrag des Freistaats plant und finanziert, die Vergabe. Das Fahrplanangebot, das wie bisher auf einem 20/40-Minuten-Takt basiert, wird – abhängig vom Infrastrukturausbau durch DB Netz – in mehreren Stufen verbessert. »Nach Erlangen wird es einen durchgehenden 20-Minuten-Takt geben, der im Berufsverkehr bis Forchheim verlängert wird«, so Niggl. Die S 4 nach Ansbach wird zweistündlich bis nach Dombühl fahren. Zusammen mit dem RE Nürnberg – Stuttgart haben die Fahrgäste in Dombühl dann eine stündliche Verbindung nach Nürnberg. Die S-Bahn nach Neumarkt soll exakter vertaktet werden, während der heutige Allersberg-Express auf der Schnellfahrstrecke Nürnberg – Ingolstadt (– München) als künftige Linie S 5 nach Allersberg verkehrt.

RegioPanter

Wegen des großen Umfangs waren die Verkehrsleistungen auf dem Nürnberger S-Bahn-Netz in zwei Losen ausgeschrieben worden. Im Los 1, das die Linien S 1 und S 2 beinhaltet, waren auch Gebrauchtfahrzeuge ab Baujahr 2008 zugelassen, im Los 2 nur Neufahrzeuge. Zurzeit verkehren auf der Nürnberger S-Bahn mit E-Loks der Baureihe 143 bespannte Wendezüge mit x-Wagen sowie 42 vierteilige Talent-2-Triebzüge von DB Regio, die erst seit 2011 im Einsatz stehen. Für beide Lose machte die BEG detaillierte Qualitätsvorgaben, darunter die Einhaltung von Mindestsitzplatzzahlen mit dem Ziel, die Kapazitäten mindestens auf dem heutigen Stand zu halten und auf einigen Strecken auszuweiten. Die neuen RegioPanter sind fünfteilig und knapp doppelt so lang wie die Talent 2, bis zu 430 Fahrgäste können sitzend befördert werden. Anders als bei den Talent 2 soll es keine Doppeltraktionen mehr geben. »Die Fahrzeuge müssen an S-Bahn-Stationen mit einer Bahnsteighöhe von 76 Zentimeter über einen barrierefreien Einstieg verfügen. Außerdem haben wir in jedem Fahrzeug eine barrierefreie Toilette gefordert«, so Johann Niggl.

Die deutsche National Express Rail GmbH war 2012 als Tochter der britischen National Express Group plc. gegründet worden. In England ist das Unternehmen unter anderem für den Betrieb des Eisenbahnnetzes c2c (City to Coast) östlich von London verantwortlich. In Nordrhein-Westfalen werden bereits ab Dezember 2015 für 15 Jahre die Strecken Krefeld – Köln – Rheine (RE 7) sowie Bonn - Köln – Wuppertal (RB 48) übernommen.

RegioPanter

Der Škoda-RegioPanter hatte auf der InnoTrans 2012 in Berlin Premiere: Bei dem neu entwickelten Elektrotriebzug in Aluminiumbauweise handelt es sich um ein Fahrzeug für den Regionalverkehr, das in der Basiskonfiguration mit zwei oder drei kurzgekuppelten Wagen und 150 bis 240 Sitzplätzen angeboten wird. Jeder Wagenkasten ruht auf einem Laufdrehgestell und einem Triebdrehgestell. Die Konzeption erlaubt eine maximale Konfiguration als sechsteilige Einheit. Die Fußbodenhöhe im Niederflurbereich zwischen den Türen liegt je nach Bedarf zwischen 58 und 80 Zentimeter. Bei der Ausschreibung für die Lieferung von Fahrzeugen für National Express konnte sich Škoda gegen bedeutende Mitbewerber durchsetzen. »Es handelt sich um einen Schlüsselauftrag, der bestätigt, dass unsere Erzeugnisse qualitativ hochwertig und konkurrenzfähig sind«, sagte Tomá Krsek, Vorstandsvorsitzender von Škoda Transportation. »Unsere hohen Investitionen der letzten Jahre in Forschung und Entwicklung zahlen sich jetzt aus, dank ihnen können wir uns mit den größten globalen Herstellern von Schienenfahrzeugen messen.«

(Text: Tim Schulz, Abbildungen: Škoda)

Den kompletten Artikel lesen Sie in Regionalverkehr 02/2015.
Erscheinungstag: 26.02.2015

Weitere Themen: