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26. Juni 2021 • Mobiles 3D-Druck-Center für Ersatzteile

Um Omnibus-Kunden in Zukunft noch schneller mit Ersatzteilen zu versorgen, hat Daimler Buses mit seiner Service Marke Omniplus ein mobiles Druckcenter für die dezentrale Serienfertigung von 3D-gedruckten Ersatzteilen geschaffen. Die »Minifabrik« in Form eines Containers beinhaltet auf nur 36 Quadratmetern alle relevanten Stationen, die für die Fertigung von Ersatzteilen aus dem 3D-Drucker benötigt werden. Per LKW kann der zwölf mal drei Meter große Container an jeden gewünschten Einsatzort transportiert werden. Vor Ort ist für den Betrieb des Containers lediglich Strom sowie eine Internet-Verbindung nötig.

Der unscheinbare Container beherbergt ein komplettes 3D-Druckcenter.

Der unscheinbare Container beherbergt ein komplettes 3D-Druckcenter.

Der Pilotcontainer aus dem Daimler-Werk Neu-Ulm soll am BusWorld-Home-Servicestützpunkt in Hamburg zum Einsatz kommen. Der Servicestützpunkt ist damit in der Lage, zeitnah Ersatzteile selbst zu fertigen. Physische Transportwege werden so weiter verkürzt, und das Ersatzteil ist noch schneller beim Kunden. Am Stützpunkt können die Ersatzteile entsprechend der Kundenwünsche auch lackiert werden. Daimler Buses baut somit – neben des internen industriellen 3D-Druckcenters in Neu-Ulm – eine weitere Fertigungsstätte für 3D-gedruckte Ersatzteile auf.

Der Container ist mit einem industriellen 3D-Drucker ausgestattet, der 3D-Druck-Produkte in Originalteil-Qualität produziert. Die 3D-Teile werden aus Polyamid additiv gefertigt. An einem CAD-Arbeitsplatz werden die 3D-Druckdaten vorab für den Druckprozess aufbereitet. An einer Prozessstation wird das benötigte Pulver vorbereitet, und das gedruckte Ersatzteil im Nachgang vom Restpulver befreit. In einem Nebenraum befindet sich eine Strahlanlage und ein Druckluftkompressor: Die Strahlanlage sorgt für eine optimale Oberfläche der Bauteile. Hier können die gedruckten Ersatzteile auch in begrenztem Farbumfang lackiert werden. Der Kompressor versorgt die Anlagen mit Druckluft. Darüber hinaus ist der Container mit einem Industriestaubsauger sowie einem Luftfilter und einer Klimaanlage ausgestattet.

Der Container ist mit einem industriellen 3D-Drucker ausgestattet.

Der Container ist mit einem industriellen 3D-Drucker ausgestattet.

Mit dem 3D-Druck kann Daimler Buses schnell auf eilige Kundenanfragen reagieren, so beispielsweise bei selten benötigten Teilen oder Sonderwünschen. Statt mehreren Wochen, die für ein konventionelles Ersatzteil benötigt werden, dauert die Produktion und Auslieferung eines 3D-Druckteils nur ein paar Tage. Knapp 40.000 Omnibus-Ersatzteile sind bereits heute 3D-druckfähig. Das Projektteam rund um Ralf Anderhofstadt, Leiter »Center of Competence 3D-Printing« bei Daimler Buses, fokussiert sich auf aktuell rund 7000 Teile, die sukzessive digitalisiert werden. Ein Teil davon ist bereits heute nach entsprechenden Digitalisierungsschritten, Freigabeprozessen und zahlreichen Produkttests ausschließlich als 3D-gedrucktes Ersatzteil erhältlich und mit allen notwendigen Informationen zum Druck im »Digitalen Lager« hinterlegt.

Im 3D-Druck werden beispielsweise Handgriffe hergestellt.

Im 3D-Druck werden beispielsweise Handgriffe hergestellt.

In einem nächsten Schritt möchte Daimler Buses das Geschäftsmodell weiter ausbauen und dezentralisieren: Kunden können dann über das Omniplus On Portal im Bereich »commerce« 3D-Druck-Lizenzen erwerben, um entsprechende Teile über ein durch Daimler Buses zertifiziertes 3D-Druck-Center umsetzen zu lassen. Da solche Druckcenter heute noch wenig verbreitet sind, stellen die mobilen Minifabriken eine Erweiterung des angestrebten Geschäftsmodells dar.

(red/pr, Bilder: Daimler AG)

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