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14.02.2008 • Linienstern Traunstein
Auf der Hauptstrecke München – Rosenheim – Traunstein – Salzburg rollen die Züge schon
seit dem 12. August 1860. Zwischen 1891 und 1902 wurden zudem drei Nebenbahnen nach
Trostberg, Ruhpolding und Waging am See eröffnet, die den fünfstrahligen Linienstern
Traunstein komplett machen. Die Erbringung der Verkehrsleistungen ist im zweiten Verkehrsdurchführungsvertrag
zwischen BEG und DB Regio geregelt, der bis Ende 2013 läuft. Alle Regionalexpresszüge
und Regionalbahnen zwischen München und Salzburg werden von DB Regio Oberbayern gefahren
und sind aus Doppelstockwagen der neuesten Generation sowie modernisierten Silberlingen
Die Infrastruktur der drei Nebenbahnen gehört heute zur Südostbayernbahn (SOB), einem
Tochterunternehmen der DB AG, das als Regionetz mit einer flexiblen, mittelständischen
Struktur ausgestattet ist und innerhalb des DB-Konzerns selbstständig agieren kann.
Sorgenkind Traun-Alz-Bahn
Auch der BEG sind die deutlich hinter den Erwartungen zurückliegenden Fahrgastzahlen
nicht entgangen. Potenziellen Fahrgästen wird die Benutzung der Züge nicht leicht
gemacht: So kann aufgrund der langen Fahrzeit kein exakter, leicht merkbarer Stundentakt
eingerichtet werden. Aufwendige Planungsverfahren bei der Schließung wenig genutzter
Bahnübergänge, mit denen auch mehrere Langsamfahrstellen entfallen könnten, ermöglichten
es bisher nicht, die Reisezeit unter 20 Minuten zu drücken. Auch konnten die Fahrpläne
von SOB und der parallel verkehrenden DB-Bustochter Regionalverkehr Oberbayern (RVO)
noch nicht aufeinander abgestimmt werden: Sehr oft fahren Bus und Bahn zeitgleich,
zu anderen Zeiten steht den Fahrgästen kein Angebot zur Verfügung
Über 1500 Fahrgäste nach Ruhpolding
Seit 2001 ist die SOB für die Infrastruktur der elektrifizierten Strecke nach Ruhpolding
verantwortlich, seit dem 1. Januar 2008 auch für die Durchführung des Zugverkehrs.
Hierfür mietet das Unternehmen von DB Regio moderne Elektrotriebzüge der Baureihe
426, die täglich im Stundentakt unterwegs sind. Bis Ende 2006 wurde die Ruhpoldinger
Bahn durch die SOB für sieben Millionen Euro modernisiert, unter anderem wurden die
Gleise komplett erneuert und durch solche auf Beton- oder Y-Stahlschwellen ersetzt.
Einzelne Abschnitte erhielten ferner eine neue Oberleitung.
Durchschnittlich rund 1500 Reisende nutzten nach Angaben von DB Regio im ersten Halbjahr
2007 die Ruhpoldinger Bahn an Schul- bzw. Werktagen, womit sich das Fahrgastaufkommen
seit 2003 leicht erhöht hat. Daran dürfte auch der neue Haltepunkt Bibelöd bei Ruhpolding
seinen Anteil haben, der erst im Sommer 2005 eröffnet wurde: Rund 110 Ein- und Aussteiger
werden hier täglich gezählt. Den Bahnhof Ruhpolding hat die SOB gemeinsam mit der
Gemeinde und mit finanzieller Unterstützung Bayerns für rund zwei Millionen Euro modernisiert.
Rund 285.000 Euro davon flossen in den Neubau eines 140 Meter langen und 55 Zentimeter
hohen Bahnsteigs, der ein stufenfreies Einsteigen in die Züge ermöglicht.
Modernisierung der Waginger Bahn
Die Einführung des Bayern-Takts und der Einsatz neuer Triebzüge der Baureihe 628 rissen
die Strecke Mitte der 1990er Jahre aus ihrem Dämmerschlaf, nachdem in den 1980er Jahren
die Einstellung drohte. Auch heute noch setzt die SOB diese Fahrzeuge im Stundentakt
ein. Durch ein ideenreiches Marketing konnte das Unternehmen die Fahrgastzahlen vor
allem zu den Zeiten außerhalb des Schülerverkehrs deutlich steigern. Seither hat sich
das Fahrgastaufkommen an Werktagen um rund 60 Prozent auf durchschnittlich 700 Reisende
erhöht, an den Wochenenden konnte die Nachfrage sogar verdoppelt werden.
Bereits in den letzten Jahren wurde der Waginger Bahnhof mit einem neuen Bahnsteigbelag
und neuen Lampen aufgefrischt, Ende 2007 sanierte die SOB auch die ehemalige Sommerhalle
im Bahnhof Waging. Nun ist die Strecke an der Reihe: Im März 2008 ist während einer
vierwöchigen Vollsperrung die Erneuerung von sechs Kilometern Gleis geplant, zusätzlich
wird ein Dammabschnitt grundlegend saniert. Insgesamt investiert die SOB 2008 rund
vier Millionen Euro in die Erneuerung der Infrastruktur.
Den kompletten Artikel lesen Sie in Regionalverkehr 3/4-2008.
Erscheinungstag: 28.02.2008
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