Meldungen
29. April 2022 • Neue eCitaro in Duisburg
Die sieben neuen Elektrobusse der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) sind SAUBER
und LEISE unterwegs. In Großbuchstaben weist der Betreiber auf den Seiten der Fahrzeuge
auf die Vorzüge der emissionsfreien Fortbewegung hin. Die vollelektrischen Gelenkbusse
des Typs Mercedes-Benz eCitaro G fahren seit dem 1. März 2022 auf der Linie 934, die
im Norden Duisburgs am Betriebshof Unkelstein beginnt, durch die Innenstadt und über
den Hauptbahnhof führt und die Sechs-Seen-Platte im Duisburger Süden erschließt. Mit
den sieben neuen E-Bussen kann die Linie 934 durchgehend elektrisch betrieben werden,
sodass Fahrgäste wie Anwohner unmittelbar vom abgasfreien und geräuscharmen Betrieb
profitieren. Angetrieben werden die Busse mit Ökostrom. Tagsüber werden sie auf dem
Betriebshof per Schnellladung „nachgetankt“ – hierfür sind sie mit ausfahrbaren Dachladestromabnehmern
des Herstellers Schunk Group ausgestattet.
Für die sieben E-Busse sowie die Lade- und Werkstattinfrastruktur investierte die
DVG rund 9,4 Millionen Euro. Unterstützt wurde die Anschaffung durch Fördermittel
in einer Gesamthöhe von etwa 4,5 Millionen Euro, die sich aus rund 3,5 Millionen Euro
des Landes Nordrhein-Westfalen und des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) sowie ergänzenden
Bundesmitteln in Höhe von rund 785.000 Euro zusammensetzen.
Zum schnellen Nachladen sind die E-Busse mit Dachstromabnehmern von Schunk ausgestattet.
Zum Start der Elektrifizierung des Busverkehrs hat sich die DVG bewusst für die Linie
934 entschieden: Die Anbindung an den Busbetriebshof, der innerstädtische Routenverlauf
sowie die Anbindung des Naherholungsgebiets Sechs-Seen-Platte waren ausschlaggebend
für die Auswahl. Die Strecke führt durch Gebiete, die als besonders lärm- und schadstoffbelastet
gelten – mit den E-Bussen soll die Luftqualität direkt verbessert werden. Montags
bis samstags wird die Linie viertelstündlich bedient, abends und sonntags halbstündlich.
In den Mercedes-Benz eCitaro G sorgen zehn Hochvolt-Batteriebaugruppen mit einer Kapazität
von insgesamt 330 Kilowattstunden für eine Reichweite von bis zu 80 Kilometern. Die
Akkus basieren auf der aktuellen Generation von Lithium-Ionen-Batterien (NMC2) mit
erhöhter Energiedichte. Für die Aufladung im Betriebshof wurde eine entsprechende
Ladeinfrastruktur errichtet. Für Zwischenladungen während des Linienbetriebs ist außerhalb
der Busabstellhalle auf einer Ladeinsel ein T-Mast mit zwei Schnellladern an den Armen
installiert worden. Hier können zwei Fahrzeuge über Schunk-Stromabnehmer, die auf
dem Dach über der Vorderachse angeordnet sind, mit maximal 300 Kilowatt Leistung geladen
werden.
Die sieben E-Busse wurden von Mercedes-Benz im Rahmen einer schlüsselfertigen Lösung
zusammen mit der Infrastruktur des Herstellers SBRS GmbH geliefert. Neben der Ladestation
im Freien umfasst diese unter anderem sieben stationäre Ladegeräte mit Kontakthauben
in der Abstellhalle sowie ein mobiles Ladegerät. Zum Leistungsumfang gehören ferner
Planung, Projektierung und Errichtung der notwendigen Stromversorgungsinfrastruktur
sowie die damit verbundenen Baumaßnahmen. Über das Daimler-Omniplus-Angebot sind die
Fahrzeuge mit einem eService-Wartungsvertrag abgesichert. Monitoring und Steuerung
der Ladevorgänge erfolgen mit einer Software des Unternehmens IVU Traffic Technologies.
In den freundlich gestalteten Innenräumen haben bis zu 145 Fahrgäste Platz.
Das dezente DVG-Farbschema in Rot und Weiß steht den E-Bussen mit dem Stern besonders
gut. Drei Doppeltüren sorgen für einen schnellen Fahrgastwechsel. Der hell und übersichtlich
gestaltete Innenraum ist vollklimatisiert und empfängt die Fahrgäste mit einem Boden
in Holzoptik. Die Sitze sind mit Stoff bezogen, Haltestangen und Handläufe mit ihrer
Lackierung in Signalrot unübersehbar. Auf mobilitätseingeschränkte Fahrgäste hat die
DVG besonders geachtet: Im Bereich der zweiten Tür verfügen die E-Busse über gleich
zwei Sondernutzungsflächen in Fahrtrichtung links und rechts für Rollstühle und Kinderwagen.
Auch an Befestigungsgurte für Rollatoren ist gedacht. Zudem befinden sich hier mehrere
Klappsitze. In jedem Bus können bis zu 145 Reisende befördert werden, 47 davon sitzend.
Zwei große Flachbildschirme stellen die Fahrgastinformation sicher, sechs Kameras
überwachen den Innenraum.
Ebenfalls komfortabel ist der Fahrerarbeitsplatz ausgestattet, unter anderem mit einer
separaten Klimatisierung, einem ergonomischen Sitz und einem elektrisch verstellbaren
Innenspiegel. Die Fahrerkabinentür verfügt über eine Trennscheibe, die über die gesamte
Türbreite reicht. Abgerundet wird die Ausstattung durch den Bremsassistenten Preventive
Brake Assist, den Abbiegeassistenten Sideguard Assist sowie eine Rückfahrkamera.
(Text: Tim Schulz, Bilder: Duisburger Verkehrsgesellschaft)
|