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24.04.2014 • Besser angebunden
Ende des Jahres soll die Linie Dachau – Altomünster als letzte Strecke im Münchner
S-Bahn-Netz den elektrischen Betrieb aufnehmen. Für die Elektrifizierung und den Ausbau
der Bahnhöfe wird die jetzige Linie A vom 28. April bis 16. November 2014 komplett
gesperrt. In dieser Zeit verkehren Busse im Schienenersatzverkehr. Nach Abschluss
der Bauarbeiten sollen elektrische S-Bahnen der Linie S 22 im Halbstundentakt verkehren.
Die Zahl der Direktverbindungen zwischen München und Altomünster erhöht sich von werktäglich
zurzeit sieben auf zukünftig 40 Fahrten. Hierfür sollen die Züge der S 2 Erding –
Hauptbahnhof – Petershausen stündlich in Dachau geflügelt werden: Während ein Zugteil
wie gewohnt nach Petershausen weiterfährt, rollt der zweite Zugteil als S 22 nach
Altomünster. Alle anderen Züge pendeln nur zwischen Dachau und Altomünster; zur Weiterfahrt
in und aus Richtung München muss in Dachau umgestiegen werden.
Im Zuge der Umbaumaßnahmen wird die 30 Kilometer lange Nebenbahn, die am 18. Dezember
1913 eröffnet wurde, für eine Geschwindigkeit von 80 Stundenkilometern hergerichtet.
Vorgesehen ist die Aufstellung von 600 Oberleitungsmasten mit Fundamenten sowie die
abschnittsweise Anordnung einer Speiseleitung. Alle neun Stationen erhalten neue Bahnsteige,
von denen stufenfrei in die S-Bahnen eingestiegen werden kann, und barrierefreie Zugänge.
Am Bahnhof Schwabhausen entsteht ein zweigleisiger Begegnungsabschnitt, während in
Erdweg ein neuer Kreuzungsbahnhof errichtet wird. Die bisherigen Kreuzungsanlagen
in Markt Indersdorf, für die ab Dezember kein Bedarf mehr besteht, werden zurückgebaut.
Im Bereich des Bahnhofs Dachau Stadt ist eine Trassierungsanpassung vorgesehen. Zudem
sind 20 Ingenieurbauwerke zu erneuern, davon 15 Eisenbahnüberführungen, drei Straßenüberführungen,
eine Straßenbrücke und eine Böschungssicherung. An 28 der insgesamt 36 Bahnübergänge
sind Umbauten erforderlich, vier Bahnübergänge werden geschlossen.
Vor Ort ist das künftige S-Bahn-Angebot mit stündlichem Umsteigezwang in Dachau und
dem Einsatz älterer Fahrzeuge nicht unumstritten. Um nach Altomünster im Halbstundentakt
fahren zu können, muss die S-Bahn München ihren Fuhrpark ergänzen. Hierfür bekommt
das Unternehmen zusätzlich zu den 238 Einheiten der Baureihe 423 15 Triebzüge der
Baureihe 420 von der S-Bahn Stuttgart. Die Mitte der 1990er Jahre gebauten Einheiten
können mit den in Münchner 423 nicht gekuppelt werden und dürfen auch nicht durch
den Stammstreckentunnel fahren. Die Beschaffung von Neufahrzeugen war aus Kostengründen
verworfen worden.
Den kompletten Artikel lesen Sie in Regionalverkehr 03/2014.
Erscheinungstag: 24.04.2014
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