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30.06.2011 • Der neue Citaro
Über 31.000 Exemplare in 13 Produktionsjahren machen den Mercedes-Benz Citaro zum
meistverkauften Linienbus aller Zeiten. Am 20. Mai 2011 wurde ein neues Kapitel in
der Erfolgsgeschichte aufgeschlagen: Andreas Renschler, im Vorstand der Daimler AG
verantwortlich für Daimler Trucks und Buses, und Harmut Schick, Leiter Daimler Buses,
stellten im Mannheimer Omnibuswerk den neu entwickelten Citaro der nächsten Generation
vor. Das Fahrzeug kommt deutlich dynamischer daher und ist mit dem Elektronischen
Stabilitätsprogramm (ESP) sowie einem Frontaufprallschutz noch sicherer. Von seinem
Vorgänger übernimmt der neue Bus umweltfreundlichen Motoren mit BlueTec-Dieseltechnologie
in den Abgasstufen Euro 5 und EEV (Enhanced Environmentally friendly Vehicle). Schon
jetzt ist das Fahrzeug durch Gewichtseinsparungen für den Einbau von schwereren Motoren
nach der ab 2014 gültigen Euro-6-Norm vorbereitet.
Freundlich und markant ist das Gesicht des neuen Citaro: Große mandelförmige Scheinwerfer,
vor allem aber der runder gestaltete Vorbau nehmen dem Bus die bisher typische Strenge,
bedingt durch den aus Gründen der Raumökonomie kantigen Aufbau. Da der Fahrerplatz
um sechs Zentimeter angehoben wurde, wachsen auch die Windschutzscheibe und die Fahrtzielanzeige
nach oben. Weil der Wagenkörper in der Höhe unverändert bleibt, münden die A-Null-Säulen
in einem dreidimensionalen seitlichen Designelement auf dem Dach, das sowohl die Erhöhung
der Fahrtzielanzeige als auch eventuelle zusätzliche Dachaufbauten verdeckt. Unten
schließt ein neuer, abgerundeter Stoßfänger die Frontpartie ab.
Bedingt durch einen verlängerten Überhang vorn sowie des größeren Radstands wächst
der Citaro als Solobus im Vergleich zum Vorgänger von 11,95 auf nunmehr 12,1 Meter
Länge. Der verlängerte Radstand ist auf die notwendigen größeren Bauräume rund um
die Antriebsaggregate künftiger Euro-6-Ausführungen zurückzuführen. Hintergrund des
vergrößerten vorderen Überhangs ist auch der erhöhte Kollisionsschutz durch ein neues
Crashelement zum Schutz des Fahrers. Der Stoßfänger ist zugunsten der Reparaturfreundlichkeit
dreigeteilt. Neu: Je ein Auffahrschuh auf der rechten und linken Seite vor dem Saumprofil
verhindert Schäden, sollte der vordere Überhang bei engen Bordsteinmanövern Bodenkontakt
bekommen.
Entscheidende Fortschritte fanden auch unter der Hülle statt. Der Rohbau basiert zwar
weiterhin auf der bewährten Ringspantentechnik der ersten Citaro-Generation, ist jedoch
steifer und zugleich leichter ausgeführt. Neu konstruiert wurden beispielsweise die
so genannten Schwertgriffe, eine mehrdimensionale Verbindung der horizontalen und
vertikalen Rohbauelemente an den Fenstersäulen. Sie bestehen jetzt aus einem Pressteil
und sind damit leichter und fester. Die von den Knotenpunkten weiter nach außen gelegte
Laserverschweißung führt zu einer hohen Stabilität der Verbindung. Leichter fällt
an vielen Stellen ebenfalls die üppige Verglasung des neuen Citaro aus: Eine partielle
Reduzierung der Scheibenstärke von vier auf 3,15 Millimeter hebt das ursprüngliche
Mehrgewicht der größeren Glasflächen auf. Neu ist auch das Dachgerippe, das auf zwei
fast über die gesamte Länge durchlaufenden Längsspriegeln basiert und beim Solowagen
nur noch etwa 110 statt bisher 137 Kilogramm wiegt. Schon jetzt entspricht der Rohbau
der erst 2017 in Kraft tretenden EU-Vorschrift ECE R 66/01, die für den Innenraum
bei einem Umsturz einen deutlich größeren Überlebensraum als bisher definiert.
Der Fahrgastraum ist in hellen Farben gehaltet und effektiv ausgeleuchtet. Anstelle
von Leuchtstoffröhren kommen auf Wunsch LED-Lampen zum Einsatz. Möglich sind zusätzliche
Lichtelemente, die auf das Randprofil der Decke aufgesetzt werden können, sodass sich
Ruhezonen und Leseecken erzeugen lassen. Die senkrechten Haltestangen übernehmen die
nach außen gebogene Form aus dem Vorgängermodell. Als Neuheit sind die horizontalen
Haltestangen, die aus Aluminium-Strangpressprofilen bestehen und oval geformt sind,
vor den vertikalen Stangen montiert. Die neue Form ermöglicht die Integration von
Lichtelementen, auswechselbaren Werbeeinlegern mit Klemmbefestigung oder Laufbändern
– eine völlig neue Form der Werbung. Umgreifende Haltewunschtaster sind vor allem
von Fahrgästen mit eingeschränkter Sehfähigkeit besser zu finden.
Das breit angelegte Motorenprogramm basiert auf der BlueTec-Dieseltechnologie und
deckt – wie beim Vorgängermodell – sämtliche Leistungswünsche ab. Serienstand für
alle Motoren ist die Abgasstufe Euro 5 und parallel dazu die freiwillige Abgasstufe
EEV. Die Kraftübertragung übernehmen vollautomatische Wandlergetriebe von Voith Turbo
und ZF in der jeweils modernsten Ausbaustufe. Ein absolutes Novum für einen Stadtlinien-
bzw. Überlandbus: Erstmals ist für den Citaro das Elektronische Stabilitätsprogramm
(ESP) lieferbar.
Noch im Lauf dieses Jahres führt Mercedes-Benz sukzessive die Volumenmodelle des neuen
Citaro ein. Im Fokus stehen Stadt- und Überlandvarianten mit 12 Metern Länge und zwei
bzw. drei Türen sowie der Gelenkbus in Stadt- und Überlandausführung mit drei bzw.
vier Türen. Das komplette Modellprogramm des neuen Citaro mit allen Solo- und Gelenkbussen,
dem Low Entry Citaro LE sowie dem CapaCity wird im Lauf des Jahres 2012/13 zur Verfügung
stehen.
Den kompletten Artikel lesen Sie in Regionalverkehr 04/2011.
Erscheinungstag: 30.06.2011
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