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30.10.2014 • Besonders ansprechend
Mit der MultiClass LE business bietet Setra wieder niederflurige Busse für den Überland-
und Stadtverkehr an. Der neue Low-Entry-Zweiachser (LE) verfügt zwischen den beiden
Einstiegen über einen durchgehend niedrigen Boden, das Heck ist hochflurig. Das bisherige
Niederflurbusmodell, das auf dem Citaro-Stadt- und Überlandbus der Schwestermarke
Mercedes-Benz basierte, ist seit der Umstellung auf Euro-6-Motoren zu Beginn dieses
Jahres nicht mehr im Programm.
Die LE-Variante wurde in der erst Ende 2013 vorgestellten UL-business-Kategorie angesiedelt,
die speziell auf Ausschreibungen zugeschnitten ist. Bei den 12,3 bis 13,4 Meter langen
Zweiachsern handelt es sich um preiswerte Standardfahrzeuge für Überlandstrecken und
Schulbusfahrten, die die hochwertig ausgestatteten Varianten der MultiClass 400 ergänzen.
Im Blick hat die Daimler-Tochter EvoBus Betreiber, die ihre Fahrzeugflotte ausschließlich
im Linienverkehr einsetzen, beispielsweise wenn ein komplettes Linienbündel gewonnen
wurde. Die Doppelfunktion der Setra MultiClass 400, die auch im Ausflugsverkehr fahren
kann, würde die Fahrzeugbeschaffung hier unnötig verteuern.
Der neue Niederflurbus geht in zwei Längen und mit zwei Türvarianten an den Start:
als 12,33 Meter langer S 415 LE business und als 13,04 Meter langer S 416 LE business.
Die Differenz resultiert allein aus einem unterschiedlichen Radstand, der sich auf
6,33 bzw. auf 7,04 Meter beläuft. Sowohl der Vorbau einschließlich Vorderachse als
auch der Hinterwagen sind bei beiden Modellen identisch. Während vorne durchweg eine
einfache Tür verbaut wird, steht am zweiten Einstieg auch eine Doppeltür zur Wahl.
Der LE business setzt sich aus unterschiedlichen Modulen zusammen: Die Fahrzeugfront
stammt von der im Neu-Ulmer Setra-Werk gefertigten MultiClass UL, beim hochflurigen
Heckteil griffen die Entwickler auf das Modul des UL business zurück. Die UL-business-Reihe
wird bei Mercedes-Benz im Werk Hos?dere in der Türkei gefertigt. Hier entsteht auch
der Überlandbus Mercedes-Benz Intouro, aus dessen Baukasten sich die Setra UL business
bedient. Auch der Niederflurteil des LE business stammt aus dem EvoBus-Baukasten,
darunter das Segment der Vorderachse und die einfachen Einstiegstüren, die vom Setra-Doppelstockreisebus
kommen.
Optisch fügt sich das neue Modell nahtlos in die MultiClass-Familie ein. Von außen
ist erst auf den zweiten Blick zu erkennen, dass es sich um einen Low-Entry-Bus handelt.
Hierzu trägt vor allem die einheitliche Dachhöhe von vorn bis hinten bei, eine Stufe
wie beim Mercedes-Benz Citaro LE gibt es nicht. Hinter der zweiten Tür kaschiert die
schwarz lackierte Seitenwand den Höhensprung der Brüstungslinie.
Folge der Niederflurbauweise des Vorderwagens ist eine große Stehhöhe von 2,62 Metern,
die selbst bei voll besetztem Bus zu einem großzügigen Raumeindruck führt. Die zweckmäßige
Innengestaltung entspricht mit der Serienbestuhlung Setra Transit, den optionalen
Gepäckablagen sowie Wand- und Deckenverkleidungen der Reihe UL business. Bei Vollbestuhlung
bietet der LE business je nach Länge 49 bzw. 53 Fahrgastsitze. Ist gegenüber der zweiten
Tür ein Rollstuhlplatz vorgesehen, sinkt diese Zahl jeweils um vier Plätze. Alternativ
sind hier vier Klappsitze vorgesehen.
Beim Antriebsstrang setzt Setra auf den Reihensechszylinder Mercedes-Benz OM 936 mit
220 und 260 Kilowatt. Der kompakte Motor mit 7,7 Liter Hubraum läuft auch in den Hochbodenbussen
der MultiClass. Er wird – Vorteil des Hochbodenhecks – stehend eingebaut und überzeugt
nach Daimler-Angaben nicht nur durch Sparsamkeit und Laufruhe, sondern auch durch
seine gute Zugänglichkeit und lange Wartungsintervalle von bis zu 90.000 Kilometern.
Mit dem neuen LE business wächst die Setra MultiClass 400 auf zehn Baumuster: Zwei
LE business als Zweiachser, drei UL business als Zweiachser, dazu fünf klassische
UL vom Midibus bis zum 15 Meter langen Dreiachser. Auf der IAA zeigte die UL-business-Reihe
mit zwei Varianten Flagge. Neben einem hochflurigen S 415 UL business stand der neue
Setra S 416 LE business im Mittelpunkt. Der 13-Meter-LE-Bus war mit Fahrtzielanlage,
Fahrerkabine mit Tür, Haltestellenbremse, Haltestellenwarnblinkanlage, Haltewunschtasten,
Klapprampe an der einfachen Tür in der Mitte und ihr gegenüber einer Sondernutzungsfläche
mit Rollstuhlstellplatz konsequent auf den Linienbetrieb zugeschnitten. Ein Fußbodenbelag
in Holzoptik sowie Transit-Sitze mit hoher Rückenlehne und schwarz-braunen Bezügen
ließen den klimatisierten Innenraum besonders ansprechend wirken. (Tim Schulz)
Den kompletten Artikel lesen Sie in Regionalverkehr 06/2014.
Erscheinungstag: 30.10.2014
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