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30.10.2013 • Mehr Komfort
DB Regio fährt auch künftig auf dem RE-Kreuz Bremen, das die Linien Norddeich Mole
- Bremen – Hannover und Bremerhaven-Lehe – Bremen – Osnabrück umfasst. Die Landesnahverkehrsgesellschaft
Niedersachsen mbH (LNVG) hat einen verdichteten Fahrplan bestellt, von Bremen nach
Bremerhaven-Lehe wird beispielsweise stündlich gefahren. Der Verkehrsvertrag hat eine
Laufzeit von neun Jahren.
Komplett neu geordnet wird der Verkehr im Großraum Leipzig: Im September 2010 hat
die DB Regio-Tochter S-Bahn Mitteldeutschland GmbH den Zuschlag für das Mitteldeutsche
S-Bahn-Netz erhalten. 50 silberfarben lackierte Bombardier Talent 2 werden auf sechs
Linien durch den neu eröffneten City-Tunnel Leipzig fahren und den Ballungsraum Leipzig/Halle
sowie das Umland miteinander verbinden. Die 160 Stundenkilometer schnellen Züge verfügen
über Mehrzweckabteile, sind barrierefrei ausgestattet und klimatisiert. Der City-Tunnel
ist das Herzstück des Mitteldeutschen S-Bahn-Netzes: Er schafft eine direkte Verbindung
zwischen dem Süden der Stadt und dem Hauptbahnhof. Bislang müssen alle Züge die Innenstadt
aufwendig umfahren. Durch die schnellere Nord-Süd-Achse unterhalb des Zentrums verkürzt
sich die Gesamtfahrtzeit auf einigen Strecken um bis zu 40 Minuten.
An DB Regio vergeben wurde auch das so genannte Elektronetz Nord. Die Nahverkehrsservice
Sachsen-Anhalt GmbH (NASA), die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG),
der Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB) und das Land Brandenburg entschieden
sich für die Bahntochter, die bis Ende 2028 auf den Linien Schönebeck-Salzelmen –
Magdeburg – Zielitz (S 11), Schönebeck-Salzelmen – Magdeburg – Stendal – Wittenberge
(S 12), Braunschweig – Magdeburg – Genthin (S 20), Uelzen – Stendal – Salzwedel (RB 29)
und Magdeburg – Köthen – Halle (RV 43) fahren wird sowie die Regionalexpressleistungen
Magdeburg – Salzwedel – Uelzen/Wittenberge (RE 20) erbringt.
Südöstlich von München gibt es einen Betreiberwechsel: Unter dem Markennamen MERIDIAN
übernimmt die Bayerische Oberlandbahn GmbH (BOB) von DB Regio für zwölf Jahre den
Nahverkehr im elektrischen Netz Rosenheim. Aus einer europaweiten Ausschreibung der
Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) war die Transdev-Tochter Ende 2010 als Sieger
hervorgegangen. Das Netz umfasst den schnellen Expressverkehr auf der Strecke München
– Rosenheim – Traunstein – Salzburg sowie den Regionalverkehr auf den Verbindungen
München – Rosenheim – Kufstein und Rosenheim – Holzkirchen (Mangfalltalbahn), wo Anschluss
an die Münchner S-Bahn besteht. Hinzu kommen einzelne Züge auf der Verbindung München
– Deisenhofen – Holzkirchen. Zum Einsatz kommen 28 sechs- und sieben dreiteilige Elektrotriebzüge
des Typs FLIRT von Stadler, von denen zum Betriebsstart nach derzeitigem Stand aber
nur 20 Sechsteiler zur Verfügung stehen werden. Zwischen München und Salzburg werden
deshalb auch Leihfahrzeuge von DB Regio, den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und
der Ostdeutschen Eisenbahn GmbH (ODEG) zum Einsatz kommen. Der erste sechsteilige
FLIRT mit der Nummer ET 306 wurde am 19. September im Rahmen einer Pressekonferenz
im Bahnhof Rosenheim vorgestellt.
Viel Neues gibt es südwestlich von München: Mit 27 neuen Talent 2 startet DB Regio
Oberbayern die Werdenfelsbahn. Unter diesem Namen sind die Strecken München – Tutzing
– Weilheim – Murnau – Garmisch-Partenkirchen – Mittenwald – Innsbruck, Tutzing – Kochel,
Murnau – Oberammergau und Garmisch-Partenkirchen – Reutte (Tirol) zusammengefasst.
Zwischen München und Weilheim erhöht die Bahn montags bis freitags die Zugleistungen
um 62,5 Prozent und bietet einen ganztägigen Halbstundentakt. Von München nach Kochel
gibt es einen umsteigefreien Stundentakt, der im Berufsverkehr auf einen Halbstundentakt
aufgestockt wird. Als Gewinnerin einer europaweiten Ausschreibung der BEG ist die
Bahntochter für zwölf Jahre unterwegs. Zwischen München und Tutzing fahren die Einheiten
gekuppelt, jeweils ein Zugteil rollt ab Tutzing weiter in Richtung Garmisch-Partenkirchen
oder Kochel. Nachdem der Hersteller nicht alle Fahrzeuge rechtzeitig ausliefern kann,
werden auf den Strecken nach Reutte und Oberammergau die bisherigen Züge weiterfahren,
nach Mittenwald rollt siebenmal täglich ein lokbespannter Doppelstockzug.
Erstmals erfolgt im Rahmen eines Wettbewerbsprojekts in Bayern die Reaktivierung einer
Bahnstrecke für den SPNV: Die Bahntochter DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH
(RAB) nimmt den Verkehr auf der Stichstrecke Senden – Weißenhorn auf. Zurzeit wird
die Linie durch die Stadtwerke Ulm umfangreich modernisiert. Der neue Vertrag läuft
drei Jahre, das Fahrplankonzept sieht einen täglichen Stundentakt vor. Zum Einsatz
kommen Triebwagen des Typs Regio-Shuttle.
Zu den größten Neuerungen im Westen gehört der Start von DB Regio NRW auf dem Kölner
Dieselnetz. Allerdings stehen die 56 neuen Triebzüge des Typs Coradia Lint von Alstom
noch nicht zur Verfügung, da sich die Zulassung verzögert, sodass mit der bisherigen
Baureihe 644 weitergefahren wird. Bestellt sind 18 zweiteilige Einheiten mit jeweils
180 Sitzplätzen sowie 38 Dreiteiler mit jeweils 300 Sitzplätzen. DB Regio NRW hat
den Zuschlag für das Kölner Dieselnetz Ende März 2011 nach einer Entscheidung der
Zweckverbände Nahverkehr Rheinland (NVR), Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz
Nord (SPNV-Nord) und Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) erhalten. Die Bahntochter führt
den Verkehr für die nächsten 20 Jahre durch. Das Netz umfasst die sieben Linien Köln
Messe/Deutz – Euskirchen – Gerolstein – Trier (RE 12), Köln Messe/Deutz – Euskirchen
– Gerolstein (RE 22), Köln Messe/Deutz – Euskirchen – Kall/Gerolstein (RB 24), Jünkerath
– Gerolstein – Trier (RB 83), Bonn – Euskirchen – Bad Münstereifel (RB 23), Köln-Hansaring
– Gummersbach – Marienheide – Meinerzhagen (RB 25) und Bonn – Ahrbrück (RB 30). Als
Besonderheit wird der seit 25 Jahren stillliegende Abschnitt Marienheide – Meinerzhagen
reaktiviert.
Zwischen Solingen-Ohligs und Wuppertal (»Der Müngstener«) kann der neue Betreiber
Abellio GmbH nur auf Teilstrecken starten, da sich die Sanierung der Müngstener Brücke
verzögert. Zum Einsatz kommen sollen neue Coradia Lint, von denen neun Einheiten geordert
sind. Nach einer europaweiten Ausschreibung hat der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR)
die Leistungen für 15 Jahre an die Tochter der niederländischen Staatsbahn NS vergeben.
Wie bisher wird stündlich gefahren, montags bis freitags sind zu den Berufsverkehrszeiten
Verstärkerzüge geplant.
Auf dem in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen gelegene Dieselnetz Ostwestfalen-Lippe,
das in zwei Teillosen vergeben wurde, starten die privaten Betreiber eurobahn (Keolis
Deutschland GmbH & Co. KG) und NordWestBahn (NWB): Die eurobahn fährt auf dem Los
Nord mit den Strecken Bielefeld – Detmold (RE 82), Bielefeld – Münster (RB 67), Bielefeld
– Rahden (RB 71) und Bielefeld – Lemgo-Lüttfeld (RB 73), während die NWB im Los Süd
mit den Strecken Bielefeld – Paderborn (RB 74), Bielefeld – Osnabrück (RB 75), Paderborn
– Kreiensen (RB 84) und Ottbergen – Göttingen (RB 85) verkehrt. Die Leistungen waren
2011 vom Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und der Landesnahverkehrsgesellschaft
Niedersachsen (LNVG) nach einer europaweiten Ausschreibung für zwölf Jahre vergeben
worden.
Den kompletten Artikel lesen Sie in Regionalverkehr 06/2013.
Erscheinungstag: 30.10.2013
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