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08.01.2009 • Neue Betreiber und Zugangebote
Hamburger Airport-S-Bahn
Den Auftakt zum Fahrplanwechsel 2008/09 bildete die Eröffnung der
Hamburger Flughafen-S-Bahn am 11. Dezember 2008. Die 3,4 Kilometer lange
Neubaustrecke zweigt hinter der Station Ohlsdorf von der bestehenden S1
Wedel – Hauptbahnhof – Ohlsdorf – Poppenbüttel ab und verläuft in zwei
separaten Tunnelröhren zum Flughafen. Jeweils zwei dreiteilige
Gleichstromtriebzüge der Baureihe 474 fahren vereint bis Ohlsdorf, wo
der vordere Zugteil zum Flughafen und der hintere wie bisher nach
Poppenbüttel weiterrollt. Tagsüber wird alle zehn Minuten, in den
Abendstunden im 20-Minuten-Takt gefahren. Der neue Bahnhof Hamburg
Airport (Flughafen) ist die 60. Gleichstromstation im Hamburger
S-Bahn-Netz. Zunächst wird mit täglich rund 13.500 Fahrgästen auf der
gerechnet, mittelfristig sollen es bis zu 18.000 werden. Der Bund und
die Hansestadt Hamburg tragen jeweils die Hälfte der Investitionen in
Höhe von 280 Millionen Euro.
Die neue MittelrheinBahn
Auf den Verbindungen Köln Messe/Deutz – Koblenz und Koblenz – Mainz ging
die neue MittelrheinBahn an den Start. Unter diesem Markennamen setzt
das Verkehrsunternehmen trans regio Deutsche Regionalbahn GmbH 17
elektrische Einheiten des neuen Triebzugtyps Desiro Mainline (ML) von
Siemens Mobility ein. Die Wagenkästen der Desiro ML sind in
Stahlbauweise gefertigt und mit Fußbodenhöhen von 60 und 80 Zentimeter
erhältlich. Bis auf die Bereiche hinter den Führerständen sind die
Wagenböden durchgehend eben, sodass die Innenräume nach den Wünschen des
Betreibers eingerichtet werden können. trans regio hat sich für hellgrau
gehaltene Innenräume entschieden, die mit Sitzen vom Typ Match der Franz
Kiel GmbH & Co. KG ausgestattet sind. Jeder Dreiteiler bietet 252 Sitz-
und 240 Stehplätze. trans regio fährt zwischen Köln und Mainz täglich im
Stundentakt, auf dem Abschnitt Bingen – Mainz von montags bis freitags
halbstündlich. Das Unternehmen ist eine Tochter der EuRailCo GmbH (75,1
Prozent) und der Rheinbahn AG (24,9 Prozent). Anteilseigner der EuRailCo
sind mit je 50 Prozent die beiden französischen Unternehmen RATP
Développement und Transdev.
DB-Regio in Rheinland-Pfalz und im Saarland
Seit dem 14. Dezember 2008 betreibt die DB Regio AG für zunächst fünf
Jahre (wieder) die Pellenz-Eifel-Bahn Andernach – Kaisersesch und die
Moselweinbahn Bullay – Traben-Trarbach. Auf beiden Strecken werden
modernisierte Triebzüge der Baureihe VT 628 eingesetzt. Dabei wurden in
sämtliche Wagen Rampen eingebaut, die auch mobilitätseingeschränkten
Reisenden ein sicheres und bequemes Einsteigen ermöglichen. Ebenfalls an
den Start ging DB Regio (Region Südwest) auf dem so genannten
Westpfalznetz, das neben der Alsenzbahn Bingen (Rhein) Hbf – Bad
Kreuznach – Bad Münster am Stein – Kaiserslautern – Pirmasens und der
Queichtalbahn Saarbrücken – Pirmasens die Strecken Kaiserslautern –
Kusel, Kaiserslautern – Lauterecken-Grumbach sowie einzelne
Zugleistungen der Strecke Landstuhl – Neustadt (Weinstraße) umfasst.
Jährlich werden rund 3,4 Millionen Zugkilometer erbracht, zum Einsatz
kommen 31 modernisierte Dieseltriebzüge der Baureihen 642 und 643.
Ostdeutsche Eisenbahn rund um Görlitz
Bis nach Sachsen dringt die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (ODEG) vor, eine
Tochtergesellschaft der BeNEX GmbH und der zur PE Arriva AG gehörenden
Prignitzer Eisenbahn GmbH. Seit dem 14. Dezember 2008 fährt die ODEG auf
dem so genannten Spree-Neiße-Netz, das die Strecken von Görlitz nach
Cottbus, Zittau, Bischofswerda und Hoyerswerda sowie die Verbindung
Cottbus – Forst umfasst. Auf den Strecken von Görlitz nach Bischofswerda
und Hoyerswerda sowie zwischen Cottbus und Forst löst die ODEG die DB
Regio AG ab, während auf der Relation Cottbus – Görlitz – Zittau bisher
die Veolia Verkehr Regio Ost GmbH unter der Marke Lausitzbahn fuhr. Für
den Betrieb des Spree-Neiße-Netzes hatte die ODEG noch 2007 drei neue
Fahrzeuge vom Typ Regio-Shuttle bei Stadler Pankow bestellt, während die
BeNEX-Muttergesellschaft bei Siemens Mobility sechs neue Triebzüge vom
Desiro orderte. Gewartet wird der Fuhrpark in der Werkstatt Görlitz, die
Mitte September 2008 von der DB AG erworben wurde.
DB Regio in Bayern
Gut geklappt hat der Start von DB Regio Mittelfranken auf dem Dieselnetz
Nürnberg, wo das Unternehmen mit 27 neuen Triebzügen vom Typ Coradia
LINT des Herstellers Alstom LHB an den Start ging. Das Netz umfasst die
RegionalBahn-Leistungen auf den Strecken Nürnberg Nordost – Gräfenberg,
Nürnberg – Simmelsdorf-Hüttenbach, Nürnberg – Neuhaus (Pegnitz),
Nürnberg – Neustadt (Aisch) (– Markt Bibart), Fürth – Cadolzburg, Fürth
– Markt Erlbach, Neustadt – Steinach (bei Rothenburg) sowie Steinach –
Rothenburg. Auf allen Strecken wird im Stundentakt gefahren, nach 20 Uhr
bis Mitternacht mindestens zweistündlich. Ursprünglich war vorgesehen,
die Verbindungen Nürnberg – Siegelsdorf – Neustadt und Neustadt –
Steinach miteinander zu einer durchgehenden Linie zu verknüpfen und die
Linie Fürth – Siegelsdorf – Markt Erlbach mittels Flügelung in
Siegelsdorf nach Nürnberg durchzubinden. Durch geplanten Haltepunkt
Neustadt Mitte (Eröffnung im Dezember 2009) musste dieses Konzept aber
geändert werden, da die Coradia LINT wegen ihrer geringeren Leistung den
Haltepunkt nicht ohne Auswirkung auf die Streckenkapazität hätten
bedienen können. Daher wurde die Bestellung von 30 Coradia LINT auf 27
Einheiten reduziert, stattdessen sollen ab Ende 2009 drei
leistungsstärkere Elektrotriebzüge vom Typ Coradia Continental der
Baureihe 440 eingesetzt werden.
Den kompletten Artikel lesen Sie in Regionalverkehr 1-2009.
Erscheinungstag: 08.01.2009
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